Rüttenen wieder auf Kurs
Den Saisonstart hätte man sich im Rüttener-Team auf alle Fälle anders erhofft. Nichtsdestotrotz, stimmt die Leistung an der dritten Meisterschaftsrunde positiv und motiviert für zukünftige Spiele.
Aber drehen wir die Zeit für einmal etwas zurück. Die Damenmannschaft des UH Rüttenen hat in der Vorbereitungsphase sehr vieles richtiggemacht. Spielerisch lief es rund, die Trainings wurden gut besucht, Inputs des Trainergespanns Winterhalder/Rimann setzte man um und als Highlight konnte der 1. Platz am Surseecup, eines der wichtigsten Vorbereitungsturniere, gefeiert werden.
Kaum verwunderlich, an Ehrgeiz fehlte es den Damen nicht, als dann endlich die heiss-erwartete Saison startete. Wie im vorderen Jahr stand man an der ersten Meisterschaftsrunde dem UHT Semsales gegenüber. Kein einfacher Gegner! So sind die Damen aus Semsales als Wadenbeisser bekannt. Es ging schnell, nach 2 Minuten bejubelten die Rüttenerinnen den ersten Saisontreffer, und die Führung konnte bis zur Pause über die Runden gebracht werden. Nach der Pause überraschte Semsales mit zwei schnellen Gegenzügen und übernahm kurzweg die Führung. Von da an, liess Semsales den Ball in ihrer eigenen Spielhälfte laufen, ohne dass die Rüttenerinnen je den Ball „abläschelen“ konnten. Die Zeit war schlussendlich unser grösster Gegner. Semsales dagegen liess sich nicht beirren. Schlussendlich ging man mit einer 3:2 Niederlage vom Feld.
Als zweites trafen die Damen auf den UHC Jongny. Die Enttäuschung des ersten Spiels schwirrte jedoch noch in den Köpfen der Damen. Irgendwie, so schien es, fand man nicht richtig ins Spiel. Obschon etliche Chancen herausgespielt wurden, landete der Ball nicht hinter der Linie der gegnerischen Torhüterin. Schlussendlich lautete das Schlussresultat 4:4 Unentschieden.
Betiteln könnte man die erste Runde auch als „die grosse Enttäuschung“.
Man haderte: weil,...
...das erste Spiel äusserst unglücklich verloren ging!
...die etlichen verpassten Chancen Frust auslösten!
...man mit sich selber nicht zufrieden war!
...die Punkte-Ausbeute nicht dem Rüttener-Spiel und den Bemühungen der Vorbereitungszeit entsprachen!
Als uns Trainer Winterhalder im folgenden Training mit einer 45-minütigen Standpauke aufrüttelte, war klar, woran gearbeitet werden musste. Die Damen nahmen sich diese Zeit! Auch als die nächste Meisterschaftsrunde bevorstand, investierten die Rüttenerinnen reichlich für die Formulierung der gemeinsamen Ziele. Allen war jedoch klar, dass dies zur jetzigen Lage dringend notwendig war.
Trotz alle dem, fuhren die Damen mit guten Gefühlen an die zweite Meisterschaftsrunde in Seftigen. Spiele gegen den UHC W.W. Schüpfen-Busswil sind immer schwer einzuschätzen. Man stiehlt sich sozusagen die Punkte. Einmal jubelt Rüttenen und das nächste Mal Schüpfen-Busswil. Wie es schien, lief der Ball in den Reihen von Schüpfen nicht wirklich wie erhofft und Rüttenen konnte dies mehrmals super mit Kontern ausnutzen. Vor allem nach dem Pausenpfiff bejubelten Rüttenen mehrere Tore, sodass der Schlusspfiff diesmal ein 8:4 Sieg für Rüttenen bedeutete.
Obschon man im ersten Spiel sehr flüssig aufspielen konnte, blieben diese Einsätze im zweiten Spiel eher rar. Man tat sich schwer, auch schien es als kämen kaum Abschlüsse auf das gegnerische Tor. Trotzdem wollte Rüttenen das Spiel mit ihrer geduldigen Art gewinnen. Dem UHC Naters-Brig dagegen reichte vielmals ein einfacher und schneller Konter um den Ball im Netz des UH Rüttenen zu versenken. Gegen Ende des Spiels kam nochmals Spannung auf. Naters vermieste mit einem Last-Minute-Goal den Sieg der Rüttenerinnen, sodass man das Spielfeld mit einem 6:6 Resultat verlassen musste.
Kommen wir zurück zur zeitaufwendigen Formulierung der gemeinsamen Ziele. Hauptsächlich beschäftigen uns folgende Faktoren: Was hält uns zurück? Was macht uns stärker?
Ja, wir sind gemeinsam auf einen grünen Zweig gekommen und haben unsere Geheimwaffen formuliert. Um sicherzugehen haben wir sie in Mini-Schatztruhen unter der Erde vergraben. Hoffen wir nun aber, dass wir uns an alles halten, sodass wir das nicht wieder hervorgraben müssen. Übrigens, ein anderes „Nachhaken“ wollen wir aber nicht mehr vergessen, denn es wird ab sofort die Offensive bestimmen!
Mit neuer Energie fuhren die Damen aus Rüttenen an die dritte Meisterschaftsrunde. Weg vom für Solothurn typisch vernebelten Wetter hin in den Norden der Schweiz. Riehen finden die Rüttenerinnen mittlerweile ohne Navigationssystem und auch die Parkplatzengpässe stellen keine Probleme mehr dar.
Heute auf dem Programm stand das Kantonsderby gegen UHC Oekingen. Mittlerweile ein Spiel wie jedes andere, denn die Liga hat im Vergleich zum Vorjahr niveautechnisch einen Schritt nach vorne gemacht. Rüttenen bewies eine gewisse Coolness, denn im grossen und ganzen war es ein Spiel auf Augenhöhe. In der zweiten Halbzeit überwiegte Rüttenen sogar in Sachen Ballanteil. Bis die 38 Spielminute anbrach. Zu diesem Zeitpunkt lag Rüttenen noch mit 4:2 vorne. Oekingen entschloss sich ihre Torhüterin mit einer vierten Feldspielerin zu ersetzen. Rüttenen wie ausgewechselt. Ein Komplett-Blackout! Oekingen dagegen spielte unkompliziert auf und fand alle Lücken, die Rüttenen ihnen auf dem Silbertablett lieferten. Hier war was zu holen und Oekingen beliess die Überzahlsituation als dann 4:4 stand. Mit Erfolg. Am Schluss kachelte es nochmals hinter Goalie Huwiler und Oekingen verliess das Spielfeld, angesichts der letzten sehr schwachen Minuten von Rüttenen, als Gewinner.
Im zweiten Spiel wollte man dies besser machen und 40 Minuten eine gute Leistung abliefern. SC Oensingen Lions galt noch im Vorjahr als Angstgegner. Immer wieder tat man sich mehr als schwer. Diesmal sah das anders aus, nach nur kurzer Zeit stand es bereits 3:0 für Rüttenen. Dann fing sich Oensingen wieder, bevor dann nach der Pause alles klargemacht wurde. Ein überzeugender 8:1 Sieg für Rüttenen.
Rüttenen ist wieder auf Kurs und will diesen nun fortsetzen.